Vortragsabend Der Angriffskrieg gegen die Ukraine
Mittwoch, 12. März 2025, 19 Uhr
Stadtbücherei Haan, Neuer Markt 17, Haan
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Folgen für die europäische Sicherheitsarchitektur
Referent: Dr. Marcus Pindur
Zusammenfassung des Vortrags von Dr. Marcus Pindur:
„Der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Folgen für die europäische Sicherheitsarchitektur“
Der Referent studierte Geschichte, Politik, Amerikanistik und arbeitet seit vielen Jahren als Redakteur für den Deutschlandfunk in Berlin. In Washington, wo er viele Jahr als Korrespondent tätig war, erlebte er den unaufhaltsamen Aufstieg Donald Trumps aus nächster Nähe mit.
Trump sei ein instinktgesteuerter Populist, dem Europa „relativ egal“ sei. Seiner Ansicht nach müssten die Europäer selber in der Lage sein, für ihre Wehrhaftigkeit und Verteidigungsfähigkeit zu sorgen.
Vor drei Jahren begann der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine auf Befehl des „KGB-Verbrechers“ Wladimir Putin. Seine Hoffnung auf einen schnellen Sieg und die Zustimmung der ukrainischen Bevölkerung zum russischen Angriff erwiesen sich jedoch als krasse Fehleinschätzungen: Die Ukraine setzte sich heldenhaft und erfolgreich zur Wehr. Putin machte mehrfach deutlich, dass er die Ukraine besiegen und eine prorussische Regierung einsetzen will.
Langfristiges Ziel seiner Politik ist es, die verlorene Machtposition der untergegangenen Sowjetunion zumindest in Teilen wiederherzustellen.
Trump bewundert Putin und glaubt sich mit ihm einigen zu können.
Dies bedeutet nun, dass die Europäer selber für ihre Verteidigung sorgen müssen, bereit sein müssen, mehr Geld für Rüstung zur Verfügung zu stellen.
In diesem Zusammenhang spielt die zögerliche Ukraine-Hilfe von Bundeskanzler Olaf Scholz eine unrühmliche Rolle, etwa auch die Weigerung, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern.
Seine Hoffnung setzt Dr. Pindur hierbei auf eine Kooperation zwischen Deutschland, Frankreich und Polen. Sehr zu loben seien die Verteidigungsanstrengungen Polens. Selbst wenn eine großzügige und umfangreiche Aufrüstung erfolgt, bleiben die nächsten vier bis fünf Jahre gefährlich, weil es so lange dauern wird, bis Europa wirklich verteidigungsfähig sein wird.
Der Vortrag glänzte durch Sachkunde und eine überzeugende Argumentation.
Abschließend bat Dr. Pindur die Zuhörer, ihren Einfluss auf ihre Abgeordnete zu nutzen, um die geforderten Mittel für die Verteidigung zu bewilligen.